Manchmal benötigt dein Mainboard ein BIOS-Update. Du fragst dich, was das überhaupt ist und wie es funktioniert? Keine Sorge – die Installation einer neuen Firmware-Version ist einfacher, als viele denken. Selbst wenn du bisher noch nie ein BIOS-Update gemacht hast, kannst du das problemlos selbst erledigen.
In diesem Guide zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du das BIOS deines Mainboards sicher und richtig aktualisierst.



BIOS-Update fürs Mainboard – was du vor der Installation wissen solltest

Ein BIOS-Update (Firmware-Update), oft auch „Flashen“ genannt, ist an sich keine große Sache. Dennoch lohnt es sich, vorab zu verstehen, welche Auswirkungen es haben kann.
Der wichtigste Punkt: Eine neue BIOS-Version verbessert häufig die Kompatibilität mit deiner Hardware. Das bedeutet zum Beispiel eine stabilere Leistung deines Arbeitsspeichers oder dass SSDs ohne Erkennungsprobleme laufen.

Bevor du ein Firmware-Update startest, solltest du unbedingt sicherstellen, dass du die richtige BIOS-Version für dein Mainboard herunterlädst und installierst. Sei dir außerdem bewusst: Nach dem Update werden alle BIOS-/UEFI-Einstellungen auf die Standardwerte zurückgesetzt.

Noch ein wichtiger Hinweis: Wird die Installation unterbrochen – etwa durch einen Stromausfall – kann das schwerwiegende Folgen haben und das BIOS unbrauchbar machen. Bei Laptops ist das Risiko geringer, da der Akku als Notstromquelle dient, außer dein Gerät läuft ohnehin nur noch mit Netzteil.
Die gute Nachricht: Viele Hersteller integrieren Sicherheitsmechanismen in ihre Mainboards, die im Ernstfall Schlimmeres verhindern können.


Defektes BIOS – was kann dein Mainboard noch retten?

Dual BIOS – Einige Mainboards verfügen über ein zweites, sogenanntes „Backup-BIOS“. Dieses springt automatisch ein, wenn das primäre BIOS beschädigt wurde und der PC nicht mehr starten kann. Ob dein Board mit Dual BIOS ausgestattet ist, erfährst du in den Herstellerangaben oder im Handbuch.

BIOS-Recovery-Modus – Manche Hersteller integrieren einen speziellen Wiederherstellungsmodus. Bei Asus heißt er zum Beispiel CrashFree BIOS. Damit lässt sich ein fehlgeschlagenes Update rückgängig machen und das BIOS wiederherstellen. Details dazu findest du in den Spezifikationen oder der Anleitung deines Mainboards.

Flash BIOS-Button – Manche Boards besitzen einen speziellen Knopf, mit dem du das BIOS erneut installieren kannst – selbst dann, wenn das vorige Update durch einen Stromausfall oder beschädigte Dateien auf dem USB-Stick fehlgeschlagen ist. Beachte jedoch: Nicht jedes Mainboard bietet diese Funktion!

Im schlimmsten Fall – wenn dein Mainboard keine dieser Schutzmechanismen bietet – bleibt nur der Weg in den Service. Falls noch Garantie besteht, kannst du die Platine dort kostenlos reparieren oder austauschen lassen.

Bevor wir uns die verschiedenen Installationsmethoden ansehen, solltest du allerdings wissen, wie du die aktuelle Firmware-Version deines Mainboards überprüfst und woher du das passende BIOS-Update herunterladen kannst.


Wie überprüfst du die BIOS-Version deines Mainboards?

Fragst du dich, ob dein BIOS noch aktuell ist? Um die derzeitige Firmware-Version herauszufinden, musst du ins UEFI gehen. Dort findest du die Angabe entweder direkt im Hauptmenü oder in einem Bereich wie System Status.

Eine andere Möglichkeit – ganz ohne ins BIOS zu gehen – funktioniert direkt unter Windows. Öffne mit der Tastenkombination Windows + R das „Ausführen“-Fenster und tippe dort msinfo32 ein. In der Systemübersicht findest du dann die Zeile BIOS-Version/-Datum, die dir alle wichtigen Infos anzeigt.

Du kannst dafür auch externe Tools nutzen – zum Beispiel das kostenlose Programm CPU-Z. Nach dem Start wechselst du in den Reiter Mainboard. Dort gibt es den Bereich BIOS, in dem nicht nur die aktuelle Firmware-Version, sondern auch das Veröffentlichungsdatum angezeigt wird.


Woher bekommst du das BIOS für dein Mainboard?

Du weißt jetzt, welche BIOS-Version du aktuell hast – als Nächstes musst du nach einem Update suchen. Frische BIOS-Versionen stellen die Mainboard-Hersteller regelmäßig auf ihren offiziellen Webseiten bereit, meist im Bereich Support.
Suche dort nach dem Modell deines Mainboards (zum Beispiel MSI Pro Z790-A) und schaue in den Tabs Treiber & Software oder Downloads. Das passende Update findest du dann unter BIOS/Firmware.

Beachte: Ältere Mainboards bekommen oft keine neuen BIOS-Versionen mehr oder nur deutlich seltener und verzögert. Prüfe auf der Herstellerseite, welche Änderungen die jeweilige Firmware-Version mit sich bringt – meist gibt es eine kurze Übersicht der Neuerungen.

Wenn du wissen willst, welche Hardware kompatibel ist, schau in den Bereich CPU/RAM oder Kompatibilität. Dort findest du Listen der unterstützten Modelle und die BIOS-Version, die diese Kompatibilität sicherstellt.


Wie aktualisiert man das BIOS eines Mainboards? Schritt-für-Schritt-Anleitung

Es gibt mehrere Wege, das BIOS zu installieren. Du kannst das direkt im Betriebssystem über ein spezielles Tool des Herstellers machen, zum Beispiel Asus EZ Flash.
Beliebt und als sicherer gilt jedoch die Aktualisierung direkt über das BIOS/UEFI. Wie das genau funktioniert, zeige ich dir in einer kurzen Schritt-für-Schritt-Anleitung.


Update direkt über BIOS/UEFI – Installationsanleitung

  1. Lade das passende BIOS für dein Mainboard von der offiziellen Herstellerseite herunter. Entpacke die BIOS-Dateien und kopiere sie auf einen zuvor formatierten USB-Stick*.

  2. Stecke den USB-Stick mit dem BIOS in einen freien USB-Port. Starte den PC neu und öffne das BIOS/UEFI, indem du beim Start die Delete-Taste drückst.

  3. Gehe in den Bereich zum Flashen des BIOS (z. B. M-Flash bei MSI, EZ Flash bei Asus oder Q-Flash bei Gigabyte) und starte den Flash-Assistenten (eventuell ist ein Neustart erforderlich).

  4. Bestätige das Update, indem du den Datenträger mit der BIOS-Datei auswählst. Warte, bis die Installation abgeschlossen ist, und schalte den Computer währenddessen nicht aus.

  5. Bestätige das Update, indem du den Datenträger mit der BIOS-Datei auswählst. Warte, bis die Installation abgeschlossen ist, und schalte den Computer währenddessen nicht aus.

  6. Nach wenigen Minuten kannst du im BIOS/UEFI überprüfen, ob die aktuelle Version installiert wurde.

  7. *Bei den neuesten Mainboards muss der USB-Stick nicht unbedingt in FAT32 formatiert sein; NTFS ist oft ebenfalls möglich. Prüfe dazu die Angaben des Herstellers.

Es ist gut zu wissen, dass es je nach Hersteller – und teilweise auch je nach Firmware-Version – kleine Unterschiede beim Starten (statt DEL wird oft auch F2 genutzt) und in der Bedienung des BIOS/UEFI geben kann. Die Benutzeroberfläche kann sich dadurch leicht unterscheiden.

Beispiel: Bei ASRock-Mainboards versteckt sich die Funktion Instant Flash etwas tiefer unter dem Reiter Tool, und das BIOS wird vor dem Neustart installiert. Bei MSI hingegen startet der PC nach Auswahl von M-Flash automatisch neu und wechselt in den Flash-Modus, erst danach wird das BIOS vom USB-Stick installiert.
Bei weiteren Fragen lohnt sich ein Blick auf die Herstellerseite – oft gibt es dort auch detaillierte Anleitungen oder sogar Videos.

Außerdem: Bei sehr alten BIOS-Versionen ist es manchmal nicht möglich, direkt auf die neueste Version zu springen. In solchen Fällen muss zunächst ein älteres Update installiert werden. Diese Informationen findest du immer auf der Herstellerseite zu der jeweiligen Firmware-Version.\


BIOS-Update direkt über Windows – Installationsanleitung

  1. Starte die herstellerspezifische Software, z. B. AI Suite, Asus Armoury Crate oder MSI Center.
  2. Gehe in den Bereich für BIOS-Updates (z. B. EZ Update in AI Suite, Tools → BIOS in Armoury Crate oder Support → Advanced → Live Update im MSI Center).
  3. Nutze die Funktion zum Suchen und Herunterladen der neuesten Firmware für dein Mainboard. In manchen Programmen musst du das BIOS vorher manuell von der Herstellerseite herunterladen und die Datei auswählen.
  4. Starte die Installation des BIOS und warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist – in der Regel dauert das nur wenige Minuten.
  5. Nach Abschluss startet dein PC automatisch neu, und das neue BIOS ist aktiv.

Die obige Anleitung ist bewusst allgemein gehalten, da sich die einzelnen Anwendungen deutlich unterscheiden. Grundsätzlich solltest du jedoch keine Probleme haben, die passende Sektion in der herstellerspezifischen Software zu finden und das BIOS zu flashen.

Gut zu wissen: Bei fertigen PCs und Laptops ist die entsprechende Software meist schon vorinstalliert. Damit kannst du in der Regel schnell ein BIOS-Update durchführen (z. B. Lenovo Vantage bei Lenovo-Geräten).
Hast du jedoch einen PC ohne vorinstallierte Software, empfehle ich eher das BIOS-Update über UEFI, da hierfür keine zusätzliche Software im System erforderlich ist.


Kann man das BIOS eines Mainboards ohne Prozessor aktualisieren?

Die bisher beschriebenen Methoden sind nicht die einzigen – zumindest in bestimmten Fällen. Einige Mainboard-Hersteller bieten bei ausgewählten Modellen die Möglichkeit, das BIOS ohne Prozessor zu aktualisieren. Du brauchst dafür nicht einmal eine Grafikkarte oder RAM – einzig die Stromversorgung ist erforderlich.

Das Mainboard muss dafür allerdings mit einem speziellen Knopf ausgestattet sein, der je nach Hersteller unterschiedlich heißt: Flash BIOS (MSI), Q-Flash Plus (Gigabyte) oder Flashback (Asus). Die Bezeichnungen variieren, im Kern geht es aber immer um das Flashen des BIOS.

Stelle sicher, dass dein Mainboard über die Flash BIOS-Funktion verfügt – das findest du in der Produktbeschreibung im Shop (z. B. bei x-kom unter den externen Anschlüssen) oder auf der Herstellerseite. Du kannst auch ins Handbuch schauen oder einen Blick auf die Rückseite des Gehäuses werfen. Prüfe, ob dort ein spezieller Flash-Knopf und ggf. ein dedizierter USB-Anschluss zum BIOS-Flashen vorhanden sind (nicht immer klar gekennzeichnet).

Natürlich kannst du diese Methode unabhängig davon nutzen, ob ein Prozessor auf dem Mainboard installiert ist oder nicht. Persönlich empfehle ich jedoch die klassische Aktualisierung direkt über BIOS/UEFI – die unten beschriebene Vorgehensweise sollte eher als Notlösung betrachtet werden.


BIOS-Update eines Mainboards ohne (kompatiblen) Prozessor

  1. Kopiere das BIOS auf einen USB-Stick (gegebenenfalls muss die Datei nach den Herstellerangaben umbenannt werden).
  2. Schließe den USB-Stick an den dedizierten USB-Anschluss an (meist mit BIOS gekennzeichnet; falls nicht, schaue ins Handbuch deines Mainboards).
  3. Drücke oder halte den Flash BIOS-Knopf auf der Rückseite des Gehäuses einige Sekunden lang (genaue Aktivierungsmethode siehe Handbuch).
  4. Warte, bis das Mainboard automatisch den BIOS-Installationsprozess startet – währenddessen sollte eine LED blinken, die den Fortschritt anzeigt.
  5. Schalte den PC während des Updates nicht aus. Wenn die LED nicht mehr blinkt, ist der Vorgang abgeschlossen.

Warum sollte man das BIOS eines Mainboards aktualisieren? Wann ist ein Update nötig?

Ein BIOS-Update ist nicht zwingend erforderlich. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein neueres Firmware-Update notwendig ist. Hier sind einige typische Szenarien:

  • Einbau eines neuen Prozessors, der von der alten BIOS-Version nicht unterstützt wird.

  • Der Computer läuft auf der aktuellen BIOS-Version instabil.

  • Verbesserte Kompatibilität mit RAM-Modulen (z. B. wenn dein Speicherboard nicht richtig erkannt wird oder instabil läuft – ein Update kann das beheben).

  • Kritische Sicherheitslücken.

Willst du einen Ryzen 5 3600 gegen einen Ryzen 5 5600(X) auf einem älteren Mainboard tauschen? Dann ist ein BIOS-Update notwendig. Ähnlich verhält es sich bei Prozessor-Upgrades auf Intel Core der 13. und 14. Generation auf LGA-1700-Mainboards. Diese CPUs laufen zwar auf Mainboards für die Alder-Lake-S-Serie (12. Generation), aber erst nach Installation der passenden Firmware-Version.

Das sind natürlich nicht die einzigen Gründe für ein Update – auch aus Sicherheitsgründen kann ein BIOS-Update sinnvoll sein. Bevor du jedoch eine neue Version installierst, überprüfe unbedingt auf der Herstellerseite, welche Änderungen das Update mit sich bringt. Oft sind es nur kleine Anpassungen oder kosmetische Änderungen.


Lohnt sich ein BIOS-Update immer?

Nicht unbedingt – wenn alles funktioniert, warum ändern? Bei Mainboards bedeutet eine neuere BIOS-Version nicht automatisch bessere Leistung. Manchmal können spätere Versionen Fehler enthalten, die zu Instabilitäten führen (vor allem Beta-Releases, aber nicht nur). Wenn dein System stabil läuft und alle Komponenten kompatibel sind, besteht kein Grund, das minimale Risiko eines Fehlers einzugehen.

Wenn das Update keine wichtigen Verbesserungen in Bezug auf Sicherheit, Stabilität oder neue Funktionen bringt, solltest du es nicht durchführen. Willst du die CPU nicht wechseln oder hast keine Probleme mit RAM oder anderen Komponenten, ist ein BIOS-Update nicht nötig. Installiere neue Versionen also nur, wenn es wirklich notwendig ist, z. B. beim Prozessorwechsel. In allen anderen Fällen läuft dein Computer auch ohne Update optimal.