Computer-Netzteil – welches soll man wählen?
Was ist ein Computernetzteil?
Ein Netzteil (PSU, engl. Power Supply Unit) spielt eine entscheidende Rolle im Betrieb eines Computers. Es versorgt jede Komponente (z. B. Prozessor, Grafikkarte oder RAM) mit der notwendigen Energie, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Dies wird ermöglicht, indem das Computernetzteil den Wechselstrom aus der Steckdose in Gleichstrom umwandelt.
Formate des Computernetzteils
Es gibt verschiedene Typen von Computernetzteilen. Hier sind die gängigsten PSU-Formate:
- ATX – das Standardformat für Computernetzteile. Die Abmessungen betragen in der Regel 150 x 140 x 86 mm. Leistungsstärkere Modelle können länger sein.
- SFX – ein kleineres Netzteil, das für Benutzer von kleineren Computergehäusen konzipiert ist. Standardgröße: 125 x 100 x 63,5 mm.
- SFX-L – eine etwas größere Variante des SFX-Netzteils, die die Installation eines 120-mm-Lüfters anstelle eines 92-mm-Lüfters ermöglicht.
- TFX – ein zunehmend selteneres Netzteilformat, das die kleinste Größe aufweist (bis zu 175 x 85 x 65 mm). Diese Netzteile sind für weniger leistungsstarke Computer mit kleinen Gehäusen konzipiert.
Leistung des Computernetzteils – 500 W, 600 W oder 1000 W?
Die Wahl des Netzteils und seiner Leistung sollte sich hauptsächlich an den TDP-Werten der Prozessoren sowie TGP und TBP der NVIDIA- und AMD-Grafikkarten orientieren. Diese Komponenten haben den höchsten Energieverbrauch und sollten die Auswahl des PSU maßgeblich beeinflussen. Auch die Anzahl der Komponenten ist wichtig – je mehr z. B. Festplatten verbaut sind, desto höher sollte die Leistung des Netzteils sein.
Netzteile mit hoher Leistung (500 W+) werden für Gaming-PCs empfohlen. Spitzen-Grafikkarten wie die GeForce RTX 4090, insbesondere wenn sie mit einem leistungsstarken Prozessor kombiniert und übertaktet werden, können Netzteile mit 850 W oder sogar 1000 W+ benötigen. Für einfache Desktop-PCs (z. B. im Büro) reichen in der Regel 300-450 W aus.
Denke daran, dass ein 700-W-Netzteil nicht gleich einem anderen 700-W-Modell ist. Achte nicht nur auf die maximale Leistung, sondern auch auf die Leistung der wichtigsten Stromschiene, der +12-V-Schiene, da diese die wichtigsten Komponenten mit Strom versorgt.
Energieeffizienz – 80 Plus-Standards
Ein sehr wichtiger Aspekt eines Netzteils ist auch seine Energieeffizienz. Diese gibt an, wie viel Energie tatsächlich zu den Komponenten gelangt und wie viel in Form von Wärme abgegeben wird. Eine höhere Effizienz bedeutet niedrigere Stromkosten und eine geringere Wärmeentwicklung, was sich positiv auf die Lebensdauer des Netzteils und die Geräuschentwicklung auswirkt.
Die 80 Plus-Zertifikate bestätigen die Energieeffizienz eines Netzteils. Es gibt folgende Standards:
- 80 Plus – 82 % Effizienz bei 20 % und 100 % Last sowie 85 % bei 50 % Last.
- 80 Plus Bronze – 85 % Effizienz bei 20 % und 100 % Last sowie 88 % bei 50 % Last.
- 80 Plus Gold – 90 % Effizienz bei 20 % Last, 92 % bei 50 % Last und 89 % bei 100 % Last.
- 80 Plus Platinum – 92 % Effizienz bei 20 % Last, 94 % bei 50 % Last und 90 % bei 100 % Last.
- 80 Plus Titanium – 90 % Effizienz bei 10 % Last, 94 % Effizienz bei 20 %, 96 % bei 50 % Last und 91 % bei 100 % Last.
Für einen Gaming-PC, der mit einer High-End-Grafikkarte ausgestattet ist, ist es besser, sich für ein Netzteil mit dem Standard 80 Plus Gold oder höher zu entscheiden. Für Geräte, die für weniger anspruchsvolle Aufgaben (z.B. Büroarbeiten) gedacht sind, reicht ein PSU mit dem Zertifikat 80 Plus oder 80 Plus Bronze vollkommen aus.
Schutzfunktionen der Netzteile für Sicherheit
Netzteile schützen nicht nur die Komponenten, indem sie sie mit Strom versorgen, sondern auch durch verschiedene Schutzfunktionen vor möglichen Schäden. Zu diesen Schutzfunktionen gehören:
- OCP (Überstromschutz)
- OPP (Überlastschutz)
- OTP (Überhitzungsschutz)
- OVP (Überspannungsschutz)
- SCP (Kurzschlussschutz)
- UVP (Unterspannungsschutz)
Kabelmanagement im Netzteil – modular oder nicht?
In Computernetzteilen gibt es mehrere Kabeltypen:
- Modular – ermöglicht das Abstecken aller Kabel des Netzteils, was zu mehr Ordnung im Gehäuse und einem besseren Luftstrom führt.
- Halbmodular – ermöglicht das teilweise Entfernen der Kabel. Normalerweise ist das ATX 24-Pin-Kabel fest angeschlossen, während die restlichen Kabel (PCIe 8-Pin, SATA) abnehmbar sind.
- Nicht modular – die Kabel sind fest mit dem Netzteil verbunden. Diese Lösung findet sich in älteren und billigeren Konstruktionen.
Kühlung des Netzteils – (halb)passeiv oder aktiv?
Die Kühlung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle:
- Aktiv – der Lüfter arbeitet durchgehend, unabhängig von der Last. Dies erzeugt am meisten Lärm.
- Halbpassiv – hier starten die Lüfter erst bei einer bestimmten Temperatur oder Last. Dies ist die optimale Wahl für ein leises System.
- Passiv – diese Lösung wird selten verwendet und ist für leistungsschwache Systeme geeignet, da keine Lüfter vorhanden sind. Die Kühleffizienz ist geringer, was zu höheren Temperaturen führt.
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