Fragst du dich: Welches Mainboard habe ich eigentlich? Oder möchtest du das genaue Modell herausfinden, um dein System aufzurüsten? Vielleicht willst du auch wissen, woran man ein defektes Mainboard erkennt. Das Mainboard ist das Herzstück deines PCs – hier werden Prozessor, Arbeitsspeicher und Grafikkarte verbaut. Wenn du also ein Upgrade planst oder eine Störung beheben musst, ist es entscheidend, dein Mainboard-Modell genau zu kennen. In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dein Mainboard einfach prüfen und sein Modell herausfinden kannst.



Mainboard im PC überprüfen – so geht’s

Dein Mainboard kannst du auf verschiedene Arten herausfinden:

  • Ein Blick auf die Originalverpackung, die Bedienungsanleitung oder die Rechnung verrät dir meist das genaue Modell.

  • Alternativ findest du oft einen Aufkleber oder eine Modellnummer direkt auf dem Mainboard selbst.

Aber keine Sorge: Du musst dafür nicht stundenlang im Keller nach einem alten Karton suchen oder versuchen, zwischen CPU-Kühler, RAM und Grafikkarte die winzige Beschriftung zu entziffern. Es gibt deutlich einfachere und schnellere Methoden, um dein Mainboard zu prüfen – ganz ohne Schraubenzieher oder Bedienungsanleitung.

Mainboard im BIOS/UEFI auslesen

Eine der einfachsten Methoden, um dein Mainboard-Modell zu finden, ist direkt über das BIOS bzw. UEFI:

  1. BIOS/UEFI aufrufen – Drücke unmittelbar nach dem Start deines PCs die Taste Entf (Delete) oder F2. Welche Taste funktioniert, hängt vom Hersteller deines Mainboards ab.
  2. Systeminformationen öffnen – Auf der Startseite oder unter Menüpunkten wie System Status, System oder Main findest du die relevanten Angaben.
  3. Mainboard-Modell ablesen – In diesen Bereichen wird in der Regel das genaue Mainboard-Modell sowie die aktuelle Firmware-Version angezeigt

Manchmal reicht ein Blick in die Startseite des BIOS/UEFI nicht aus, um das Mainboard-Modell zu finden. Ein Beispiel: Beim MSI B450 A Pro musste ich im Menü System Status tiefer in die Sektion DMI Information gehen. Erst dort, im Bereich Desktop Board Information, wurden die Details zum Mainboard sowie die Seriennummer angezeigt.

Wichtig zu wissen: Der genaue Speicherort dieser Angaben kann sich je nach Hersteller, Modell und sogar der verwendeten Firmware-Version unterscheiden. Lass dich davon aber nicht verunsichern – in vielen Fällen findest du die nötigen Informationen direkt auf der Startseite des BIOS/UEFI unter Bezeichnungen wie Motherboard, MB oder seltener UEFI Version.

Mainboard unter Windows auslesen

  1. Systeminformationen öffnen – Klicke in der Taskleiste neben dem Startmenü in das Suchfeld und gib msinfo oder Systeminformationen ein. Bestätige mit Enter.
  2. Systemübersicht aufrufen – Wähle im linken Menü die Kategorie Systemübersicht aus.
  3. Mainboard-Daten ablesen – Auf der rechten Seite findest du Angaben zum Mainboard-Hersteller und Mainboard-Modell. Hier erhältst du die gesuchten Informationen schnell und übersichtlich.

Die Informationen aus den Windows-Systeminformationen oder dem Kommandozeilen-Befehl sind oft recht oberflächlich. Wenn du wirklich alle Details zu deinem Mainboard-Modell, der verbauten Hardware oder der Firmware-Version erfahren möchtest, lohnt sich der Einsatz einer spezialisierten Software zur Hardware-Analyse.

Solche Tools liefern dir deutlich mehr Daten als Windows selbst – von der exakten Modellbezeichnung über den Chipsatz bis hin zu Seriennummern und unterstützten Standards. Damit erhältst du einen umfassenden Überblick über dein Mainboard.


Mainboard-Modell mit Software herausfinden

Das Mainboard über eine Anwendung zu prüfen ist oft sogar noch einfacher als über BIOS oder Windows-Tools. Zwar kostet das Herunterladen und Installieren der Software ein paar Minuten, aber der Aufwand lohnt sich:

Mit solchen Programmen erhältst du deutlich mehr Details:

  • Exakte Firmware-Version (z. B. AGESA)

  • Informationen zu den Steckplätzen auf dem Mainboard

  • Temperaturen und Spannungen im Leerlauf oder unter Last

Es gibt verschiedene empfehlenswerte Tools, um dein Mainboard genau zu identifizieren. Sie zeigen Schritt für Schritt, welches Modell verbaut ist, und liefern zusätzliche nützliche Systeminformationen.

Empfehlenswerte Programme zum Mainboard prüfen

Die in Windows integrierten Tools liefern meist nur oberflächliche Informationen über dein Mainboard. Deshalb lohnt es sich, auf spezielle Software zurückzugreifen. Hier sind einige empfehlenswerte Programme, mit denen du dein Mainboard-Modell und weitere Details genau herausfinden kannst:

Liste der empfohlenen Anwendungen
  • CPU-Z
  • HWiNFO
  • Speccy
  • AIDA64 – Sehr umfassend; kostenpflichtig, aber mit 30-tägiger Testversion verfügbar.

Mainboard-Modell mit CPU-Z herausfinden

  1. CPU-Z starten
  2. Zum Tab „Mainboard“ wechseln
  3. Hier findest du Informationen zu Mainboard-Modell, Chipsatz und Revision, aber auch dem unterstütztem PCI-Express-Standard
  4. Für zusätzliche Details zur BIOS-Version wechsle in den Tab BIOS. Dort siehst du alle relevanten Angaben auf einen Blick.

Mainboard-Modell mit HWiNFO herausfinden

  1. HWiNFO starten
  2. Klicke auf das Symbol Summary (Zusammenfassung) und wechsle zum Tab Motherboard.
  3. Auf der rechten Seite findest du alle wichtigen Informationen zum Mainboard-Modell und Chipsatz, BIOS-Version, Veröffentlichungsdatum und AGESA-Version
  4. Du kannst den Tab Motherboard erweitern, um zusätzliche Daten zu erhalten. Unter Sensors (Sensoren) kannst du in Echtzeit Temperaturen und Spannungen einzelner Komponenten und Bereiche des Mainboards überwachen.

Mainboard-Modell mit Speccy herausfinden

  1. Speccy starten
  2. Wähle die Kategorie Motherboard und warte die Analyse ab.
  3. Auf der rechten Seite findest du alle wichtigen Informationen zum Hersteller und Modell des Mainboards, BIOS-Version, Angaben zu verfügbaren Steckplätzen

Die genannten Anwendungen sind nur Beispiele. Bis auf AIDA64 sind alle kostenlos und bieten alle Funktionen, die du benötigst, um dein Mainboard-Modell zu prüfen. Weitere Tools sind in den meisten Fällen nicht nötig, es sei denn, du möchtest zusätzlich den Zustand deines Mainboards überprüfen – also herausfinden, ob es einwandfrei funktioniert oder beschädigt ist.


So erkennst du, ob dein Mainboard defekt ist

Wenn dein PC problemlos startet und stabil läuft, selbst unter Last, gibt es normalerweise keinen Grund zur Sorge – das Mainboard und die anderen Komponenten sind in diesem Fall einwandfrei. Probleme treten meist schleichend auf: Ein defektes Mainboard kann sich durch unerwartete Neustarts, Blue Screens (BSOD) oder das sporadische Zurücksetzen von BIOS-/UEFI-Einstellungen bemerkbar machen. Auch das plötzliche Nicht-Erkennen von zuvor funktionierenden Komponenten oder Schwierigkeiten beim Starten des Computers, wie Boot-Schleifen oder das völlige Ausbleiben des Systemstarts, sind häufige Hinweise. Teilweise können auch nur bestimmte Elemente betroffen sein, etwa einzelne USB-Ports, die angeschlossene Geräte nicht mehr erkennen. Solche Symptome deuten darauf hin, dass das Mainboard möglicherweise beschädigt oder defekt ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass ähnliche Symptome nicht nur auf ein defektes Mainboard hinweisen müssen. Bevor du das Mainboard als Ursache vermutest, solltest du andere Komponenten ausschließen, idealerweise mit Bauteilen, die in einem anderen PC problemlos funktionieren.

Was aber, wenn der Computer überhaupt nicht reagiert? In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Mainboard der Grund ist. Der erste Schritt sollte immer sein, das System mit einem anderen Netzteil (PSU) zu testen, denn oft liegt das Problem hier. Wenn das Netzteil ausgeschlossen ist und das Mainboard keinerlei Lebenszeichen zeigt – die Lüfter drehen sich nicht, keine LEDs leuchten, kein Signalton ertönt –, dann ist vermutlich ein Bauteil auf dem Mainboard beschädigt oder ausgefallen.

Welches Bauteil genau defekt ist, muss ein Fachmann beurteilen, da eine Beschädigung nicht immer sichtbar auf dem Mainboard erkennbar ist. Für den durchschnittlichen Nutzer bleibt oft nur die Möglichkeit, das Mainboard gegen ein neues, funktionierendes Modell auszutauschen, um die Fehlfunktion zu bestätigen oder auszuschließen. Besonders bei älteren oder günstigeren Mainboards lohnt sich eine Reparatur häufig nicht, da die Kosten zu hoch sein können. Wie teuer oder sinnvoll eine Reparatur ist, hängt stark davon ab, welches Bauteil betroffen ist – zum Beispiel Kondensatoren, der Northbridge-Chip oder andere kritische Komponenten.

In den meisten Fällen ist es dann sinnvoller, ein neues Mainboard zu kaufen, was oft auch den Austausch des Prozessors und gegebenenfalls des Arbeitsspeichers (RAM) erforderlich macht – abhängig davon, wie alt das bisherige Mainboard ist.


Häufige Anzeichen für ein defektes Mainboard

Die wichtigsten Signale für Probleme mit dem Mainboard sind:
  • Der Computer startet gar nicht – keine LEDs leuchten, Lüfter reagieren nicht, kein Bild auf dem Monitor.
  • Instabiler Betrieb – der PC hängt sich auf, startet zufällig neu, ruckelt selbst ohne Belastung oder zeigt Grafikprobleme.
  • Probleme beim Erkennen von Komponenten – etwa Arbeitsspeicher, Grafikkarte oder Festplatten werden nicht erkannt.
  • Fehlerhafte Funktion einzelner Mainboard-Elemente – zum Beispiel Wi-Fi, Bluetooth, USB-Ports oder die integrierte Soundkarte.
  • Ungewöhnliche Geräusche – etwa beim Start des Computers.
  • Übermäßige Erwärmung von Mainboard-Komponenten.
  • Sichtbare Schäden oder Brandgeruch – aufgeblähte Kondensatoren, Anzeichen von Überspannung oder Verfärbungen auf der Platine.

Warum es wichtig ist, das Mainboard-Modell zu kennen

Warum solltest du überhaupt dein Mainboard überprüfen? Wozu ist es nützlich, das genaue Modell zu kennen? Die Gründe können vielfältig sein. Es gibt einige besonders wichtige Situationen, in denen das Wissen über dein Mainboard-Modell hilfreich ist:

Die wichtigsten Gründe, warum du dein Mainboard-Modell kennen solltest, sind:
  • Fehlerdiagnose
  • Treiber- und Firmware-Updates – du kannst gezielt die richtigen Treiber und das passende BIOS samt Version installieren.
  • Aufrüstung von Komponenten – beim Austausch von Prozessor, RAM, Festplatten oder Gehäuse hilft das Modell, die kompatiblen Geräte zu identifizieren und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Auch Informationen über die Anzahl und Art der verfügbaren Steckplätze sowie die Unterstützung bestimmter Standards (Schnittstellen) sind nützlich, ohne direkt auf das Mainboard zu schauen. Dies ist besonders praktisch beim Austausch oder Hinzufügen von Komponenten, zum Beispiel einer weiteren SSD oder zusätzlichen RAM-Modulen. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass es sich wirklich lohnt – oder sogar unerlässlich ist – das Mainboard-Modell zu kennen, um Firmware zu aktualisieren oder den PC sinnvoll aufzurüsten.