Grafikkarten-Ratgeber: So wählst du das beste Modell
Stehst du vor der Wahl einer Grafikkarte, erwarten dich womöglich schlaflose Nächte. Es gibt doch so viel zu berücksichtigen: Gaming- oder Profi-Grafikkarte? Welches Fabrikat: NVIDIA, Intel oder AMD? Wie viel VRAM? Standard- oder OC-Version? Wenn dich diese oder ähnliche Fragen plagen, bist du hier genau richtig. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du dir die beste Grafikkarte aussuchst.
Inhaltsverzeichnis:
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Gaming- oder Profi-Grafikkarte wählen? Wo liegt der Unterschied?
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Diese Features solltest du vor der Auswahl einer Grafikkarte kennen
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Welche Grafikkarte brauche ich? Unsere Empfehlungen für Gamer
Welche Grafikkarte soll ich kaufen? Wichtige Eigenschaften
Welche Grafikkarte du kaufen solltest, hängt von deinen Erwartungen ab. Hier gibt es einige Dinge zu berücksichtigen:
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Eine gute Leistung. Stimmt die Leistung, bekommst du ein flüssiges Spielerlebnis bei gewünschten Grafikdetails und Auflösungen.
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Stabilität und Arbeitsweise der Grafikkarte. Sie sollte leise arbeiten, ohne zu überhitzen.
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Zuverlässigkeit. Wenn viele Nutzer über wiederkehrende Pannen berichten, nimm ein anderes Modell.
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Unterstützung moderner Technologien wie VR (bei VR-Ready-Grafikkarten), Raytracing und adaptiver Bildsynchronisierung (z. B. FreeSync) und Bildrekonstruktion (NVIDIA DLSS, AMD FSR, Intel XeSS). Diese Technologien tragen zum Spielerlebnis bei.
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Ein angemessener Preis. Wenn du Top-Games spielen oder 4K-Auflösung mit allen Special-Effects erleben willst, spielt er eine untergeordnete Rolle. In dem Fall rechnest du damit, eine größere Summe auszugeben. Dafür ist der Preis bei Grafikkarten für geringere Auflösungen wie 1080p umso relevanter. Am wichtigsten ist hier das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Lass und jetzt gemeinsam die wichtigsten Dinge durchgehen, die du kennen sollest, bevor du eine Grafikkarte (Graka) kaufst.
Kennzeichnung von GeForce- und Radeon-Grafikkarten
Woran erkennst du, welche Grafikeinheit der Oberklasse angehört und welche nur mäßige Performance bietet? Du kannst die Grafikkarten anhand einer ziffernbasierten Kennzeichnung vergleichen.
Derzeit verkaufen NVIDIA und AMD die Serien GeForce RTX und Radeon RX. Jedes Modell trägt neben dem Seriennamen auch eine Nummer. Die erste Ziffer steht für die Generation der jeweiligen Serie. Je höher die Ziffer, desto neuer ist sie. Beispiel: Die Serie RTX 3000 ist moderner und leistungsstärker als RTX 2000.
Die anderen Stellen der Nummer beschreiben die Leistungsklasse. Top-Modelle kommen mit Endungen wie xx90 oder x900. Beispiele sind RTX 3090 und Radeon RX 6900 XT. Je höher die dritte Ziffer bei NVIDIA und die zweite Ziffer bei AMD, desto besser und gleichzeitig teurer ist die Grafikkarte.
Außerdem bieten die Hersteller verschiedene Varianten des gleichen Modells mit dem Zusatz „Ti“ oder „XT“. Ein Beispiel: RTX 3080 Ti ist zwar schwächer als RTX 3090, aber leistungsstärker als RTX 3080. Noch ein Beispiel: Radeon RX 6600 XT bringt mehr Leistung als RX 6600. Nun kannst du die Grafikkarten grob vergleichen. Willst du aber genau wissen, wie sich das Modell bei Games oder bei der Videobearbeitung schlägt, lies mehrere Rezensionen durch.
Suchst du eine Grafikkarte fürs Gaming, dann kannst du direkt zu unseren Empfehlungen springen.
Im weiteren Teil unseres Ratgebers gehen wir auf wichtige Details ein.
Kann ich Komponenten von AMD, NVIDIA und Intel mischen?
An der Stelle lohnt sich ein Blick auf die Kompatibilität mit anderen Computerkomponenten wie Prozessoren. Du kannst die Komponenten verschiedener Hersteller kombinieren wie Intel und AMD, AMD und NVIDIA oder Intel und NVIDIA. Ob du einen Prozessor von Intel und eine Grafikkarte von AMD nimmst oder irgendeine andere Kombination wählst, hat keinen Einfluss auf die Leistung. Du kannst mischen und bekommst trotzdem volle Leistung.
Sehen wir uns jetzt an, woran du die Leistung von Grafikkarten erkennst.
Gaming- oder Profi-Grafikkarte wählen? Wo liegt der Unterschied?
Gaming- und Profi-Grafikkarten trennt eine klare Linie, die du kennen solltest, um Enttäuschungen zu vermeiden. Sehen wir uns alle drei Grafikkarten-Kategorien an: fürs Büro, Gaming und für den professionellen Einsatz.
Grafikkarten für den Office-PC: Wann sind sie die richtige Wahl?
Grafikkarten für den Office-PC eignen sich für diverse Anwendungssoftware, Spiele mit geringen Systemvoraussetzungen, für die hobbymäßige Fotobearbeitung und für die Wiedergabe von hochauflösenden Filmen. In Gegensatz zu den integrierten Grafikeinheiten bieten dedizierte Grafikkarten einen eigenen Video-Arbeitsspeicher – VRAM. Seine Kapazität hängt vom jeweiligen Modell ab. Integrierte Grafikeinheiten bekommen einen Teil des systemeigenen RAM-Arbeitsspeichers zugeteilt.
In vielen Büros und Haushalten reicht ein Computer mit integrierter Intel- oder AMD-Grafikeinheit aus. Wenn du in diesem Bereich aber mehr brauchst, hol dir eine dedizierte Grafikkarte wie Intel Irix Xe, NVIDIA GeForce GT oder ein günstigeres Modell der NVIDIA GeForce GTX-Serie. Bereits die günstigsten Karten der Serien GeForce RTX, AMD Radeon RX und Intel ARC bieten viel Leistung für anspruchsvolle Office- und Home-Nutzer. Kaufst du so eine Grafikkarte fürs Büro oder für einfache Aufgaben, kannst du sicher sein, dass du ihr volles Potenzial nie ausschöpfen wirst.
Gaming-Grafikkarten: Nur zum Spielen da?
Der Name „Gaming-Grafikkarten“ kann ein wenig irreführend sein, denn die Grafikeinheiten eignen sich für mehr als nur Spiele. Sie kommen mit großer Rechenleistung und schaffen daher problemlos solche Aufgaben wie Video-Rendering, Grafikbearbeitung, VR-Projektion und professionelles Design.
In Spielen hat die GPU eine deutlich breitere Rolle zu erfüllen, als nur bestimmte Grafikeinstellungen bei möglichst hohen Frameraten zu liefern. Eine Gaming-Grafikkarte unterstützt dich nämlich, wenn du deine Spielepartie ins Internet streamst. Du schaffst das ohne erkennbare Leistungseinbußen. Außerdem kannst du mit ihr die Vorteile von hohen Bildwiederholraten wie 144 Hz bis sogar 240 Hz erleben. Dafür brauchst du einen kompatiblen Gaming-Monitor.
Wenn dir eine extrem hohe GPU-Leistung bereits ab Start wichtig ist, hol dir eine Grafikkarte, die mit „OC“ gekennzeichnet ist. Diese Geräte sind ab Werk übertaktet, um dir das Maximum an Leistung zu bieten.
Willst du maximale Leistung in Games, hol dir eine NVIDIA GeForce RTX oder AMD Radeon RX. Auch die neuen Intel ARC sollen in Games höchste Performance bieten. Das Top-Modell soll ähnlich leistungsstark wie GeForce RTX 3070 und Radeon RX 6700 XT sein.
Profi-Grafikkarten: Für wen geeignet?
Die Profi-Grafikkarten unterscheiden sich weniger in der Bauweise von den anderen Modellen, sondern eher in ihrer Arbeitsweise. Trotz ihrer gigantischen Rechenleistung sind sie keine optimale Wahl für Games. Du kannst damit zwar aufwendige Games erleben. Doch das Problem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Willst du mit einer professionellen Grafikkarte überwiegend spielen, sind Gaming-GPUs die günstigere Wahl.
Profi-Grafikkarten sind eine Top-Wahl, wenn du sie für komplexe Berechnungsaufgaben in den Bereichen Ingenieurwesen, Geologie, Architektur und ähnlichen nutzen willst. Sie kommen auch dann infrage, wenn du komplizierte 3D-Grafik, Bild- und Videobearbeitung in hohen Auflösungen bewerkstelligen willst.
Wie viel VRAM braucht eine Grafikkarte?
VRAM steht für Video Random Access Memory und ist ein Arbeitsspeicher, in dem die GPU Videodaten liest und schreibt, um sie später auf dem Monitor anzuzeigen. Obwohl in modernen Grafikkarten GDDR-RAM zum Einsatz kommt, ist die Bezeichnung VRAM weiterhin beliebt. Daher nutzen wir in dem Artikel beide Namen synonym.
Folgende Dinge solltest du berücksichtigen, bevor du dich für eine bestimmte VRAM-Menge entscheidest.
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Die Bildauflösung, mit der du spielen oder arbeiten willst. Die meisten modernen Grafikkarten bieten 8-Gigabyte-VRAM, was eine sichere Menge für Full-HD (1080p) ist. Für höhere Auflösungen wie WQHD (1440p) wirst du mindestens 8 Gigabyte oder mehr benötigen. Um 4K oder UHD zu genießen, solltest du ein Modell mit mindestens 10 Gigabyte VRAM nehmen.
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Grafikdetail-Levels und Spezialeffekte, die du erleben willst. Möchtest du in höchsten Grafikeinstellungen spielen, hol dir eine Grafikkarte mit mindestens 8-Gigabyte-VRAM.
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Spielsegment und Genre. E-Sport-Games wie CS:GO, LoL oder Dota zählen zu den weniger ressourcenhungrigen Titeln. Hier reichen 4 Gigabyte an VRAM aus. Geringe Systemvoraussetzungen haben auch sogenannte Indie-Games. Anders sieht es bei Titeln aus dem AAA-Segment aus wie Cyberpunk 2077, Deathloop, Battlefield 2042 oder Watch Dogs Legion. Diese Games haben einen gewaltigen Appetit auf VRAM. Wenn du solche Titel spielst, kauf dir eine Grafikkarte mit mindestens 8-Gigabyte-VRAM. Sicherer wären Modelle mit 10 Gigabyte oder mehr. Das gilt besonders dann, wenn du auf hohe Auflösungen wie WQHD und UHD setzt.
Neben der VRAM-Menge spielt das Speicherinterface eine wichtige Rolle. Seine Bandbreite wird in Bit angegeben, wobei ein höherer Wert stets besser ist. Die Leistung bei hohen Auflösungen, die über 1080p hinausgehen, hängt stark vom Speicherinterface ab.
Zusätzlich zur Bit-Bandbreite des Speicherinterfaces wird auch der GDDR-Speichertyp angegeben. Die beliebtesten sind derzeit GDDR6 und GDDR6X. Sie kommen mit hohen Bandbreiten, was besonders bei Spielen mit hohem Bilddatenaustausch enorm wichtig ist. GDDR6X-Module kommen nur bei NVIDIA GeForce RTX 3000 und neueren Modellen zum Einsatz. GDDR6 findest du hingegen in Lösungen aller Hersteller.
Der VRAM-Speichertyp HBM2 (High Bandwidth Memory) wurde in den Grafikkarten Radeon RX Vega und Radeon VII verwendet. Er arbeitet zwar mit geringeren Taktraten, aber dank des breiteren Speicherinterfaces bietet er eine höhere Bandbreite, was in Spielen einen enormen Leistungsschub mit sich bringt. Da dieser Speichertyp teuer ist, verbauen die Hersteller den vorhergenannten VRAM-Typ.
Grafikkarten der Serie AMD Radeon RX kommen zwar mit schmaleren Speicherinterfaces als die GeForce RTX, bieten aber dafür den AMD Infinity Cache. Er fungiert als Bandbreiten-Booster für den VRAM.
Diese Features solltest du vor der Auswahl einer Grafikkarte kennen
Willst du eine Grafikkarte kaufen, solltest du auf mehr Dinge achten als Leistung und VRAM. Wichtig können für dich verschiedene Technologien wie Raytracing sein, die wir weiter erklären. Zudem spielt das Aussehen oder um genauer zu sein, die Bauweise der Karte eine Rolle. Sie hat nämlich Einfluss darauf, ob das Gerät leise läuft und ob Wärme gut abgeleitet wird. Sehen wir uns wichtige Merkmale näher an.
Upscaling und Raytracing: Wie wichtig sind sie bei der Auswahl einer Grafikkarte?
Achte bei der Auswahl einer Grafikkarte, ob das Gerät mit bestimmten Technologien kompatibel ist. Als Gamer wirst du nach einem Modell Ausschau halten, dass die neuesten Standards unterstützt, damit du alle grafischen Feinheiten erleben kannst. Klar, dass du Raytracing für ein schöneres Bilderlebnis und modernste Upscaling-Techniken für mehr Performance haben willst.
Die gängigen Upscaling-Technologien sind NVIDIA DLSS, AMD FidelityFX Super Resolution und Intel XeSS. Sie erhöhen die Leistung in Spielen durch eine automatische Verringerung der Bildqualität. Wie genau die Grafik beeinflusst wird, hängt von der jeweiligen Technik und ihrer Version ab. DLSS 2.0 bietet bessere Ergebnisse als DLSS 1.0. Für jede der genannten Lösungen lassen sich Modi auswählen, die das Aussehen und die Performance im Spiel beeinflussen.
Mit der Wahl einer Grafikkarte legst du dich auf eine bestimmte Technologie fest. Auf AMD-Karten lässt sich NVIDIA DLSS nicht aktivieren. Diese Technologie findest du nur bei den GeForce RTX-Grafikkarten. Die Konkurrenz bietet aber gleichwertige Lösungen: AMD FidelityFX Super Resolution und Intel XeSS. Diese Techniken arbeiten auch auf anderen Grafikkarten als AMD oder Intel ARC.
All die genannten Technologien lassen sich nur in bestimmten Games nutzen. Sieh dir also erst an, ob die Spiele, die dich interessieren, auch die konkrete Technologie unterstützen. Einzelne Titel unterstützen beide Lösungen: NVIDIA DLSS und AMD FSR.
Raytracing gibt es nur bei GeForce RTX, Radeon RX 6000 (oder neuer) und Intel ARC. Diese Technik analysiert Lichtstrahlen aus der Betrachter-Perspektive und erzeugt so fotorealistische 3D-Szenen. Vor dem Kauf lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wie sich die jeweilige Grafikkarte in Spielen und mit aktiviertem Raytracing verhält.
Du solltest gleichzeitig beachten, dass Raytracing sehr viel Rechenpower benötigt. Aktivierst du dieses Feature, wirst du wahrscheinlich einen Leistungsbooster brauchen wie NVIDIA DLSS oder AMD FidelityFX Super Resolution.
Bildsynchronisierungs-Techniken von Grafikkarten
Der Grafikprozessor erzeugt beim Spielen eine bestimmte Anzahl an Frames pro Sekunde (FPS). Doch die Bildwiederholrate deines Monitors kann eine andere sein. In besonders dynamischen Szenen entsteht dann sogenanntes Screen Tearing – das Bild reißt auseinander. Um dem entgegenzuwirken, haben NVIDIA und AMD Techniken zur Bildsynchronisierung entwickelt. Sie sollen die FPS mit der Bildwiederholrate des Monitors abgleichen und ein flüssiges, störungsfreies Bild liefern.
Achte daher neben Raytracing und Upscaling auch auf die Bildsynchronisierungstechnik einer Grafikkarte. Je nach Hersteller kann das AMD FreeSync oder NVIDIA G-Sync sein. Monitore mit AMD FreeSync-Unterstützung benötigten früher eine Radeon-Grafikkarte um das Feature nutzen zu können. Heute unterstützen auch NVIDIA GeForce GTX 10xx und höher diese Lösung. Bevor du eine NVIDIA-Karte nimmst, solltest du aber sichergehen, dass dein Monitor FreeSync-zertifiziert und bereit für die Zusammenarbeit mit einer NVIDIA-Karte ist.
Du kannst dich aber auch für eine Lösung entscheiden, die nur für GeForce gemacht sind: G-Sync und G-Sync Ultimate mit HDR. Anders sieht es bei G-Sync Compatible aus. Diese Technik basiert auf dem offenen Standard Adaptive Sync und funktioniert auch mit anderen Grafikkarten als von NVIDIA.
Ist die Größe der Grafikkarte wichtig?
Neben der Performance und den Technologien gibt es noch andere Dinge, die du beachten solltest, bevor du eine Grafikkarte kaufst. Wichtig ist die Größe der Grafikeinheit. Sie muss in dein Computergehäuse passen. Wenn du ein Gehäuse für microATX- oder ITX-Mainboards hast, passt eine Vollformat-Grafikkarte da nicht rein. Für diese kompakten Lösungen bieten die Hersteller spezielle Mini-Grafikkarten an.
Wichtig ist auch die Länge der Grafikkarte. Modelle mit leistungsstarker Kühlung erreichen leicht 30 Zentimeter und lassen sich daher in einige PC-Gehäuse nicht einbauen. Daher solltest du vor dem Kauf die Gehäuse- und Grafikkarten-Spezifikation prüfen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Sieh dir auch unseren Ratgeber an: Wie du das richtige Computergehäuse auswählst.
Das Grafikkarten-Design: Mit oder ohne RGB-Beleuchtung?
Das Grafikkarten-Design ist dann wichtig, wenn du deine Hardware in ein Gehäuse mit Scheibe einbaust. Willst du erreichen, dass das Innere einheitlich aussieht, kannst du dir RGB-Beleuchtung, stilvolle Backplates und anderes PC-Tuning-Zubehör zur optischen Aufwertung holen. Eine gut aussehende Grafikkarte mit leuchtenden Elementen trägt dazu bei. Außerdem lassen sich die Beleuchtungssysteme von unterschiedlicher Hardware verbinden und synchronisieren. Du kannst dann einheitliche Farbeffekte auf allen verbundenen Geräten erzeugen. Das gilt für:
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Komponenten wie Grafikkarte, Gaming-Motherboard, Gaming-Netzteil und Gehäusedioden
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PC-Zubehör wie Gaming-Tastaturen, Gaming-Mäuse und Gaming-Monitore
Die Lichteffekte stellst du in einer speziellen Systemsteuerungs-Software oder in einer mobilen App ein.
Grafikkarten-Kühlung: halbpassiv, passiv oder aktiv?
Die Lautstärke einer Grafikkarte beeinflusst den Gesamteindruck. Um genau zu sein, geht es hier um die Lüfter, die auf der Oberseite der Komponente arbeiten. Eine leise und gleichzeitig wirkungsvolle Lösung ist die halbpassive Kühlung. Bei geringer Auslastung stehen die Lüfter still und der Kühler leitet die Wärme selbsttätig ab. Lüfter starten erst, wenn du mehr Leistung brauchst.
Kommt deine Grafikkarte mit besonders großem Kühler, kann sie lange ohne Lüfter arbeiten. Erst wenn die Chipset-Temperatur einen bestimmten Wert erreicht (meist 55 bis 60 Grad Celsius), starten die Lüfter und pressen Luft in die Kühler-Lamellen. Über die Systemsteuerung der Grafikkarte kannst du die Lüftergeschwindigkeit einstellen.
Auch das Gehäuse-Innere beeinflusst die Lüfterlautstärke. Wenn die Luftzirkulation schwach ist und sich Wärme anstaut, stellt die Grafikkarte automatisch eine schnellere Lüfter-Rotation ein. So kann sie eine entsprechende Temperatur gewährleisten.
Neben den halbpassiven Kühlungssystemen findest du auch passive und aktive Varianten. Die passive Kühlung kommt vor allem in günstigeren und schwächeren Grafikkarten zum Einsatz. Hier gibt es keinen Lüfter, sondern nur einen Kühlkörper. Das Gegenstück ist die aktive Kühlung. In dem Fall laufen die Lüfter pausenlos.
Moderne Gaming-Grafikkarten kommen in der Regel mit einer halbpassiven Lösung. Sie ist die beste Option.
Ist die Anzahl und Größe der Grafikkarten-Lüfter wichtig?
Du wirst Grafikkarten mit unterschiedlicher Lüftermenge finden. Sie hängt von der GPU ab. Meistens sind die Karten mit zwei oder drei Lüftern ausgestattet. Wichtiger als die Menge sind die Form, Qualität und der Durchmesser. Drei 50-Millimeter-Lüfter bringen weniger als zwei 100-Millimeter-Lüfter.
Die Anzahl der Lüfter-Blätter beeinflusst die Lautstärke. Je mehr Blätter, desto leiser arbeitet er. Der mittlere Lüfter hat meist mehr Blätter als andere. Wichtig sind auch die Art der Blätter und das Kugellager. Zudem bieten die Hersteller oft eigens konzipierte Lösungen zur besseren Luftzirkulation. Die Faustregel lautet: Je teurer das Modell, desto leiser und effektiver arbeitet ein Lüfter.
Worauf soll ich beim Kühler achten?
Auch beim Kühler solltest du auf die Größe und Bauweise achten. Je größer die Fläche seiner Lamellen, desto effektiver ist die Kühlung. Ein weiterer Faktor sind die Heatpipes. Optimal sind Komposit-Röhrchen aus mehreren Schichten. Ebenso in dem Fall spielt die Menge eine Rolle. Je mehr Heatpipes durch den Kühler verlaufen, desto schneller wird die Wärme aus dem Inneren der Grafikkarte abgeleitet. Das bedeutet ein höheres Leistungspotenzial.
Zur besseren Wärmeableitung trägt ebenso ein Metall-Backplate bei. Es festigt auch noch die gesamte Konstruktion und beugt Verformungen vor.
Grafikkarten-Stützen
Grafikkarten werden immer größer, dicker und schwerer. Daher findest du im Lieferumfang ausgewählter Modelle spezielle Stützen. Sie entlasten die PCIe-Slots und minimieren das Absenkungs- und Verformungsrisiko. Ist keine Halterung dabei, kannst du dir so eine Stütze separat dazukaufen.
Übertaktung von Grafikkarten (OC)
Wenn du Overclocking (OC) also die Übertaktung der GPU und des Grafikkarten-Speichers planst, solltest du vor dem Kauf einiges beachten. Fürs Overclocking wählst du am besten ein höheres Modell mit besserem Kühlsystem.
Lies Rezensionen durch und achte dabei auf Infos zu den erzeugten Temperaturen und bei welchen Lüftergeschwindigkeiten diese Temperaturen auftreten. Je schneller die Lüfterumdrehungen, desto geringer die Temperatur. Dafür steigt aber der Lärmpegel. Finde auch Infos zur Rotationsrichtung. Oft dreht sich der mittlere Lüfter in eine andere Richtung als die Restlichen für einen besseren Kühleffekt.
Wenn du Overclocking-Einsteiger bist, kann eine Übertaktung superschwer wirken. Die Taktfrequenzen selbst einzustellen, ist wirklich keine leichte Aufgabe. Du musst nämlich wissen, um wie viel Megahertz du die Taktung anheben kannst, ohne einen Schaden zu verursachen.
Eine alternative Lösung sind die verschiedenen Modi, die die Grafikkarten-Hersteller anbieten. Du kannst sie in einer speziellen Software einfach auswählen. Meist sind das solche Modi wie Eco, Gaming und Overclocking. Mit einem Klick lassen sich die Taktraten vergrößern – und zwar sicher, ohne die Graka zu beschädigen.
Du findest auch Grafikkarten mit werkseitiger Übertaktung. Du erkennst sie an der Abkürzung „OC“ im Namen. Sie unterscheiden sich von den standardmäßigen Modellen vor allem in den Basis-Taktraten. Sie sind ab Werk höher eingestellt, was dir mehr Performance bringt. In Games sind das einige FPS mehr. Trotz der werkseitigen Übertaktung kannst du sie mithilfe von spezieller Software zusätzlich übertakten. Die Grafikkarten-Hersteller bieten solche Software an. Beispiel ist MSI Afterburner.
Willst du Virtual Reality (VR) erleben?
Möchtest du dir ein System aufbauen, das Games auch im VR-Modus schafft? Auch dann ist die Grafikkarte entscheidend. Von ihrer Leistung hängt ab, ob du die virtuelle Realität flüssig und tatsächlich realitätsnah erlebst.
Das Bild soll in bester Auflösung, frei von Artefakten, Unschärfe oder Rucklern sein? Hol dir dann unbedingt eine Grafikkarte aus dem oberen Segment. VR-Brillen mit hoher Auflösung benötigen eine besonders leistungsstarke Graka.
Damit du VR-Anzeigen nutzen kannst, brauchst du die richtigen Anschlüsse. Mehr zu den Grafikkarten-Ports erfährst du jetzt.
Grafikkarten-Anschlüsse: DisplayPort oder HDMI?
Wenn du mehr als ein Anzeige-Gerät wie Monitor oder VR-Brille nutzen willst, achte auf die verfügbaren Grafikkarten-Ports. Sie spielen auch dann eine Rolle, wenn du eine Bildsynchronisierung wie FreeSync oder G-Sync nutzen willst.
Hochauflösende Bilder werden über den HDMI/mini HDMI oder DisplayPort/mini DisplayPort zu einem angeschlossenen Anzeigegerät gesendet. Das kann ein Monitor, ein Beamer, ein Fernseher oder eine VR-Brille sein. Während aber die DisplayPorts mit AMD FreeSync und NVIDIA G-Sync kompatibel sind, gilt das nicht für HDMI. Schließt du eine Anzeige über HDMI an, kannst du nur AMD FreeSync nutzen. Das gilt auch nur dann, wenn Grafikkarte und Anzeige diese Technologie unterstützen.
In alten Grafikkarten findest du DVI- und VGA-Ports. Damit lassen sich alte Monitore und Projektoren anschließen. Neue Grafikeinheiten kommen stets mit DisplayPort und HDMI. Je jünger die Grafikkarte, desto neuer ist auch die Port-Version. Warum ist sie wichtig?
Neuere Ports bieten eine höhere Bandbreite und unterstützen bessere Bildwiederholraten für unterschiedliche Auflösungen. HDMI in der Version 1.4 schafft die WQHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) bei 75-Hz-Bildwiederholrate. HDMI 2.0 ist da besser, denn hier sind Bildwiederholraten bis zu 144 Hz möglich.
Die Version ist auch beim DisplayPort wichtig. DisplayPort 1.2(a) schafft in 4K nur 75 Hz. Version 1.4 ermöglicht hingegen eine Bildwiederholrate von 120 Hz.
Energieverbrauch von Grafikkarten: Welches Netzteil soll ich wählen?
Vom Netzteil hängt ab, ob deine Komponenten genug Energie bekommen und stabil funktionieren. Hier solltest du auf keinen Fall sparen. Prüfe, ob das Netzteil genug Leistung für alle Komponenten erzeugt und die nötigen PCIe-Stromstecker für deine Grafikkarte bietet.
Der Energieverbrauch steigt mit jeder neuen GPU-Generation. Die Hersteller NVIDIA und AMD nennen ihn TGP (eng. Total Graphics Power) oder TBP (eng. Total Board Power). Die Werte beschreiben den gesamten Energieverbrauch einer Graka. Je höher das Modell, desto mehr Strom verschlingt und desto mehr Wärme erzeugt es.
Daher wachsen auch die Anforderungen gegenüber den Netzteilen. Für eine Grafikkarte der gehobenen Klasse brauchst du ein 650 bis 850 Watt starkes Netzteil. Dessen Leistung sollte 80 Plus Gold zertifiziert sein. Für schwächere Grakas reicht ein 500 bis 600 Watt Netzteil mit 80 Plus Bronze. Die Daten findest du in den Produktspezifikationen. Da vom Netzteil die Sicherheit und Stabilität deines gesamten PCs abhängt, solltest du nur Modelle von bewährten Marken nehmen wie Corsair, Seasonic, be quiet! oder SilentiumPC. Sieh dir unsere Netzteile an.
SLI, CrossFire und NVLink: Grafikkarten-Überbrückung
Ist dir extreme Leistung wichtig, kannst du mehrere Grafikkarten in ein sogenanntes Multi-GPU-System zusammenschalten. Stellt NVIDIA die Überbrückungstechnik bereit, heißt sie SLI. AMD nennt seine Lösung hingegen CrossFire.
Verbindest du mehrere Grafikkarten, entstehen richtige Leistungsmonster. Der VRAM summiert sich aber nicht. Zwei Grafikkarten heißt ebenso wenig, dass du doppelt so viel Power bekommst. Die Vorteile von Multi-GPU-Lösungen hängen stark von der Grafikengine und dem jeweiligen Game ab.
Im Consumer-Bereich wendet man sich von der Grafikkarten-Überbrückung ab. Aktuelle Solo-Grafikeinheiten liefern Nutzern zufriedenstellend viel Leistung. NVIDIA hält trotzdem an der Überbrückung fest und hält eine Weiterentwicklung parat. Die Consumer-Grafikkarten GeForce RTX 2000 und neuer können eine schnellere Lösung als SLI nutzen: NVLink. Damit lassen sich zwei identische Grafikkarten verbinden. VRAM wird aber weiterhin nicht summiert.
Derzeit sind nur wenige Grafikkarten kompatibel mit NVLink. Aus der Ampere-Familie (RTX 3000-Serie) unterstützt nur das Flaggschiff RTX 3090 den neuen Überbrückungsstandard. Hier ist eine Liste von Consumer-Grafikkarten, die NVLink unterstützen:
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GeForce RTX 2080
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GeForce RTX 2080 Ti
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GeForce RTX 2070 Super
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GeForce RTX 2080 Super
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GeForce RTX 3090
Dass der Hersteller NVLink in seiner neuen Serie nur auf die RTX 3090 beschränkt hat, kündigt wahrscheinlich ein rasches Ende der Überbrückungstechnik in GeForce-Karten an. Vielleicht wird NVIDIA das Feature nur noch mit Profi-Grafikkarten anbieten.
Herstellergarantie
Wichtiges Merkmal einer Grafikkarte ist die Herstellergarantie. Wenn du mit deinem PC arbeitest oder Unterhaltung genießt, willst du sicher sein, dass du bei einer Panne kompetente Unterstützung bekommst. Die Hersteller denken mit und bieten daher in der Regel drei Jahre Garantie.
Manche Hersteller bieten für bestimmte Modelle eine erweiterte Garantie an. Du brauchst dich meist nur auf der Website des Herstellers zu registrieren, um ein oder zwei Jahre zusätzlich zu erhalten.
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